Herr Scheer wusste mehr

Hermann Scheer war Abgeordneter des Deutschen Bundestages (SPD), Präsident der europäischen Vereinigung für Erneuerbare Energie EUROSOLAR und Vorsitzender des Weltrats für Erneuerbare Energie.

1998 Weltsolarpreis, 1999 Alternativer Nobelpreis, 2000 Weltpreis für BioEnergie, 2004 Weltpreis für Windenergie, 2005 Solar World Einstein Preis. "Hero for the Green Century" des TIME Magazine.

 

Er starb am 14.10.2010 im Alter von 66 Jahren.

 

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Hermann Scheer formulierte in seinem lesenswerten Buch Sonnen-Strategie treffend:

  • In Bezug auf die Investitionen der Energiewirtschaft: “Da diese Investitionen nahezu ausnahmslos im Bereich der herkömmlichen Energieversorgung getätigt wurden und werden, geben die Zahlen einen Eindruck davon,wie hoch die Investitionsberge und die damit verbundenen massiven Interessen sind, die der Einführung der Sonnenenergie gegenüberstehen.“ (S. 175)
  • „Je mehr und je längerfristiger investiert worden ist, desto hartnäckiger und langwieriger ist zwangsläufig die Abwehrhaltung gegenüber der Alternative der Sonnenenergie und auch gegenüber Energiesparstrategien.“ (S.177)
  • „Diese wirtschaftlichen Verhaltensmuster haben durchaus ihre sektorale Rationalität, sie sind ein völlig normales Unternehmerverhalten – angesichts der Naturzerstörungsgefahren durch konventionelle Energien sind sie für die Allgemeinheit jedoch intolerabel.“ (S. 180)
  • „Daß die Sonnenenergie ständig, und wider gegenteilige Erfahrungen, schlechtgeredet wird, hat offenkundig vor allem interessenspezifische Gründe.“ (S. 181)
  • „Sich beim Umstieg auf die Sonnenenergienutzung auf die Energiewirtschaft zu verlassen, hieße also, die Menschheit dem Verderben zu überlassen.“ (S. 182)
  • „Die Durchsetzung der Sonnenstrategie gegen die hartnäckigen Widerstände und Desinformationen des herrschenden Energiesystems verlangt Energiestreit.“ (S. 183)

Das Buch stammt aus dem Jahr 1993! Es ist traurig feststellen zu müssen, dass viele Aussagen (leider) auch noch über 20 Jahre später nichts an Aktualität eingebüßt haben.

 

Sie fragen sich, was hat das mit dem Unternehmen eins zu tun? Ich denke sehr viel:

  • „eins hat seit dem Jahr 1990 in Südsachsen mehr als 2,5 Milliarden Euro in die Infrastruktur und die Versorgungssicherheit investiert und sichert diese jährlich mit etwa 70 bis 90 Millionen Euro.“ (Quelle: eins-Presseinformation vom 22.06.2015)
  • Und wie es demgegenüber bei den erneuerbaren Energien aussieht, steht auch in der vorgenannten Presseinformation: „eins beschreitet ganz bewusst diesen Weg. So investierte der Versorger seit 2008 insgesamt 41 Millionen Euro unter anderem in Windkraft- und Photovoltaikanlagen“.

Eine wahrhaft beeindruckende Schwerpunktsetzung bei den Investitionen, die keiner weiteren Kommentierung bedarf!