Wissenschaftliche Grundlagen

Die Arbeitsgruppe 1 des IPCC hat die wissenschaftlichen Grundlagen zum Klimawandel zusammengetragen. Wichtige Kernaussagen sind:

  1. Die Erwärmung im Klimasystem ist eindeutig.
  2. Der Einfluss des Menschen auf das Klimasystem ist klar.
  3. Die Beschränkung des Klimawandels erfordert substantielle und langfristige Reduktionen der Emissionen von Treibhausgasen.

Hauptursache der Erwärmung ist die Freisetzung von Treibhausgasen, insbesondere von Kohlendioxid. Dessen Konzentration ist in der Atmosphäre heute so hoch, wie noch nie zuvor in den zurückliegenden 800.000 Jahren (s. Abbildung 1).

Die Aktivitäten des Menschen (Einsatz fossiler Brennstoffe und Landnutzungsände- rungen) führen dazu, dass die aktuelle Kohlendioxid-Konzentration weiter steigt. Die mittleren Zuwachsraten waren in den letzten 22.000 Jahren noch nie so hoch wie heute. In Abbildung 2 wird die Zunahme der atmosphärischen Kohlendioxid-Konzentration in den vergangenen Jahrzehnten dargestellt.

 

Die Abbildung 3 zeigt einen weiteren zentralen Zusammenhang: die globale Temperatur ist proportional zu den totalen CO2-Emissionen seit vorindustrieller Zeit.  D.h., jedes Temperaturziel entspricht einer maximalen kummulativen Menge CO2. Jede Tonne CO2 verursacht in etwa die gleiche Erwärmung – unabhängig wann und wo sie ausgestoßen wird. Je mehr wir heute ausstoßen, desto weniger dürfen wir später emittieren.


Um das 2-Grad-Limit mit einer Wahrscheinlichkeit von mindestens 66 Prozent einhalten zu können, beträgt das verbleibende Budget ca. 1.170 Milliarden Tonnen Kohlenstoff ab dem Jahr 2018. Das vernachlässigt allerdings andere Faktoren wie Methan (CH4) und Lachgas (N2O), die unter anderem aus der Landwirtschaft kommen. Berücksichtigt man auch diese Treibhausgase, reduziert sich das  eigentliche Kohlenstoff-Budget.

 

Zur Einordnung dieser abstrakten Zahl: wären die derzeitigen deutschen jährlichen Pro-Kopf-Emissionen beim Treibhausgas CO2 in Höhe von ca. 10 t CO2 der globale Pro-Kopf-Durchschnitt, dann wäre das gesamte globale Kohlenstoffbudget bereits in rund 15 Jahren aufgebraucht. Mit seinen global betrachtet hohen CO2-Emissionen ist Deutschland entgegen der Selbstwahrnehmung kein Vorbild.

 

Läuft die bisherige Entwicklung des Treibhausgas-Ausstoßes ungebremst weiter, muss bis 2100 mit einer Erderwärmung gegenüber vorindustriellem Niveau von 3,7 bis 4,8°C gerechnet werden.

 

Die vom Menschen verursachten Klimaänderungen haben vielfache Auswirkungen.

 

 

 

Bildquellen

 

Abbildung 1:

Quellen: D. Lüthi und NOAA

http://www.nature.com/nature/journal/v453/n7193/abs/nature06949.html

aus: Die Kernaussagen des neuen IPCC Klima-Berichts aus erster Hand, 62. Parlamentariertreffen der Gruppe «Klimaänderung» vom 4. März 2014 (Schweiz), PDF-Präsentation, S. 6

 

Abbildung 2:

Trends in Atmospheric Carbon Dioxide,

http://www.esrl.noaa.gov/gmd/ccgg/trends/full.html

Abruf: 09.05.2016

 

Abbildung 3:

IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change), Working Group I: contribution to the IPCC Fifth Assessment Report (AR5), Climate Change 2013: The Physical Science Basis, Approved Summary for Policymakers, S. 36