eins und die Erneuerbaren - runter von der Bremse!

Im Unternehmensleitbild behauptet die eins, "Bei unserem Handeln sind uns Umwelt- und Klimaschutz besonders wichtig".

 

Man sollte meinen, dass sich dieses Statement auch in dem prozentualen Anteil der erneuerbaren Energien an der eigenen Stromerzeugung widerspiegelt.

 

Gemäß einer Pressemitteilung vom 04.09.2014 stellt sich die Situation wie folgt dar:

" Im Jahr 2012 hatte eins 33 Millionen Kilowattstunden (kWh) Strom aus regenerativen Energiequellen erzeugt, Ende 2014 wird dieser Wert auf eine jährliche Gesamtproduktion in Höhe von 82 Millionen kWh steigen."

 

Das Unternehmen hatte die "Stromerzeugung eins" für das Jahr 2010 mit 900 GWh angegeben (Quelle: Grundsätze und Konzept zur Energieversorgung in Ergänzung zum Integrierten Klimaschutzprogramm der Stadt Chemnitz 2010/2011, Hrsg. eins, im Internet veröffentlicht im Rahmen der öffentlichen Auslegung des integrierten Klimaschutzprogramms in der Zeit vom 24.10.2011 bis 30.11.2011).

 

Unter der Annahme einer gleichbleibenden Stromerzeugung von 900 GWh/a ergeben sich folgende Anteile der erneuerbaren Energien:

  • Jahr 2012: ca. 3,7 %
  • Jahr 2015: ca. 9,1 %

Zum Vergleich hier der Anteil der erneuerbaren Energien an der Bruttostromerzeugung in Deutschland:

  • Jahr 2012: 22,8 %
  • Jahr 2015: 30,1 %

Fazit:

Der äußerst niedrige Anteil der erneuerbaren Energien im Jahr 2012 verdeutlicht, dass eins den Einstieg in diese klimafreundliche Stromerzeugung komplett verschlafen hat.

Die Steigerung des prozentualen Anteils im Jahr 2015 ist zwar unverkennbar, macht aber gleichzeitg deutlich, dass der Stromereugungsmix von eins (leider) immer noch durch die Braunkohle - den klimaschädlichsten fossilen Energieträger - dominiert wird.

 

Dass die Hinwendung zu den erneuerbaren Energien mit dem relativ neuen Geschäftsführer, Herrn Warner, stark an Fahrt gewinnt, ist leider ein Trugschluss. In einem Interview mit der Freien Presse am 14.08.2015 sagte er auf die Frage, warum eins nicht mehr in den Ausbau von Windkraft und Solarenergie investiert, wenn deren Anteil an der Stromerzeugung künftig anwachsen wird: "Aktuell haben wir da keine konkreten Pläne, aber wir haben den festen Willen, diese Investitionen zu machen."

 

Die Aussage des Unternehmenslenkers, man habe keine konkreten Pläne für Investitionen in erneuerbare Energien, grenzt schon an einen Offenbarungseid. Angesichts des fortschreitenden Klimawandels wäre folgender Satz im Unternehmensleitbild passender:

Bei unserem Handeln sind uns Umwelt- und Klimaschutz besonders unwichtig.